Clemens Major
Clemens Major wurde nicht in Lichtenstein, sondern am 31. Dezember 1847 in Annaberg geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters lebte er seit 1852 mit seiner Mutter Caroline Wilhelmine in Lichtenstein am Tuchmarkt 3. Beeinflußt durch die kunstfertige Krippenschnitzerei seines Onkels Karl Major, begann er sehr frühzeitig, kleine Figuren aus Lindenholz zu schnitzen. Kartenbilder eines Atlasses regten den Vierzehn-jährigen an, ohne Anleitung eine Wandkarte von Palästina zu zeichnen. Diese künstlerische Neigung sollte für ihn entscheidende Bedeutung erlangen. Der kleine Meisterzeichner wurde veranlaßt, seine Leistung dem Gerichtsamtmann Hecker in Lichtenstein und dem Stadtrichter Werner in Callnberg vorzulegen. Letzterer schickte diese Wandkarte und einen aus Lindenholz geschnitzten knienden Knaben befürwortend an das Kultusministerium in Dresden. Dem kleinen Zeichner und Bildschnitzer wurde hierauf zunächst der unentgeltliche Besuch der Realschule I. Ordnung in Chemnitz ermöglicht. Auf Grund seiner Begabung konnte er ein kostenloses Studium an der Akademie für bildende Künste in Dresden als Schüler des berühmten Bildhauers Prof. Ernst Hänel aufnehmen. Ab 1872 arbeitete er als Lehrer für Zeichnen und Modellieren in der Gewerbeschule in Sonneberg. Hier begann er für den geographischen Unterricht Modelle zu formen. Als ausgezeichneter Fachgeograph veröffentlichte er 1875 die "Deutschen Blätter für den erziehenden Unterricht". Eine große Auswahl von Landkarten, die besonders das mitteldeutsche Gebiet darstellen, gehören zu seinen kartographischen Meisterwerken. Clemens Major starb am 28. April 1930 in Sonneberg.
Quelle (1)
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